Gesetz zur Verteidigung der DDR, 20. September 1961
Die DDR-Volkskammer verabschiedet ein "Gesetz zur Verteidigung der DDR" (Verteidigungsgesetz). Damit sichert sich die SED-Führung nahezu uneingeschränkte Notstandsrechte.
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Protokoll über die Lagebesprechung des zentralen Stabes der DDR für den Mauerbau am 20. September 1961
Während der Besprechung erklärt der Leiter des zentralen Stabes Erich Honecker: "Gegen Verräter und Grenzverletzer ist die Schußwaffe anzuwenden. Es sind solche Maßnahmen zu treffen, daß Verbrecher in der 100-m-Sperrzone gestellt werden können."
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Brief von Ernst Bloch an den Präsidenten der Deutschen Akademie der Wissenschaften [der DDR], 22. September 1961
Der Leipziger Philosoph Ernst Bloch, der sich schon vor dem Mauerbau in der Bundesrepublik aufhielt, kündigt an, in der Bundesrepublik bleiben zu wollen: "Nach den Ereignissen vom 13. August, die erwarten lassen, daß für selbständig Denkende überhaupt kein Lebens- und Wirkungsraum mehr bleibt, bin ich nicht mehr gewillt, meine Arbeit und mich selber unwürdigen Verhältnissen und der Bedrohung, die sie allein aufrechterhalten, auszusetzen."
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"Ruhiges Wohnen nach Umzug“, Neues Deutschland, 27. September 1961
Unter der Überschrift "Ruhiges Wohnen nach Umzug" berichtet das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" zwei Tage darauf über die Zwangsräumungen: "140 Familien sind am vergangenen Sonntag aus der Bernauer Straße umgezogen. Die ständigen Provokationen aufgewiegelter Rowdys und bestellter Kameramänner unter dem Schutz gezogener Pistolen der Frontstadtpolizei hatten ihnen das Wohnen an dieser Stelle unserer Staatsgrenze unmöglich gemacht."
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Solidaritäts-Erklärung von 95 britischen Politikern, Schriftstellern, Publizisten und Wissenschaftlern mit der West-Berliner Bevölkerung, September 1961
Führende britische Politiker und Intellektuelle bekunden der Bevölkerung von West-Berlin aus "leidenschaftlicher Sorge um die Zukunft der Freiheit in Berlin", "daß wir ihre Bürgerrechte und demokratischen Einrichtungen unterstützen, ebenso wie ihr Bestreben, nicht das Opfer einer aggressiven Machtpolitik und freiheitsfeindlicher Neuordnungsversuche zu werden".
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Bestimmungen über den Schußwaffengebrauch für das Kommando Grenze der Nationalen Volksarmee der DDR, 6. Oktober 1961
"In Erweiterung dieser Bestimmungen sind die Wachen, Posten und Streifen [...] verpflichtet, die Schußwaffe in folgenden Fällen anzuwenden: zur Festnahme von Personen, die sich den Anordnungen der Grenzposten nicht fügen, indem sie auf Anruf »Halt - stehenbleiben - Grenzposten« oder nach Abgabe eines Warnschusses nicht stehenbleiben, sondern offensichtlich versuchen, die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik zu verletzen und keine andere Möglichkeit zur Festnahme besteht"
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Fluchthilfe durch die Kanalisation in den Westen – und an die Stasi verraten, 6. Oktober 1961
Der West-Berliner Student Carl-August v. Halle verhilft DDR-Bürgern zur Flucht in den Westen. Er reist nach Ost-Berlin, um eine Fluchtwillige zu treffen - und tappt in eine Falle der Stasi. Wegen "fortgesetzter Beihilfe zur Republikflucht" wird er im Februar 1962 zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt.
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Rede des britischen Außenministers Lord Home vor dem Oberhaus, 17. Oktober 1961
In einer Rede vor dem britischen Oberhaus versichert Außenminister Lord Home, dass alle Pläne seiner Regierung zur Lösung des Deutschland-Problems von der Voraussetzung ausgehen, dass "die Deutschen genau wie jedes andere Volk Anspruch auf Selbstbestimmung" haben.
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"Wir appellieren an Euer Gewissen. Auszüge aus einem Brief von Soldaten der NVA an die Angehörigen der Bundeswehr", Sächsische Zeitung, Dresden, 23. Oktober 1961
Die Soldaten der 1. Motorisierten Schützendivision der DDR-Volksarmee appellieren an alle Angehörigen der Bundeswehr, die "Fronten zu klären" und zu entscheiden, auf welcher Seite der Barrikade sie stünden.
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Erinnerungen von Hans Kroll, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau, an eine Unterredung mit dem sowjetischen Ministerpräsidenten und KPdSU-Chef Nikita Chruschtschow am 9. November 1961
In einem Gespräch mit dem Botschafter der Bundesrepublik in Moskau, Hans Kroll, bekennt sich der sowjetische Ministerpräsident und KPdSU-Chef Nikita Chruschtschow zu seiner Verantwortung für den Bau der Berliner Mauer: "Die Mauer ist auf dringenden Wunsch Ulbrichts von mir angeordnet worden. Sie ist eine häßliche Sache."
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