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Dr. Johannes Muschol: Tagesmeldung der DDR-Grenztruppen über die Erschießung

16. März 1981

Tagesmeldung Nr. 75 / 81

für die Zeit vom 15.03.1981, 18.00 Uhr bis 16.03.1981, 18.00 Uhr und Sofortmeldungen bis 17.03.1981, 04.00 Uhr

I. Lage an der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu WESTBERLIN

1. Ergebnisse der Grenzsicherung

Zu a) wurden keine Vorkommnisse gemeldet.

b) Festnahmen durch die Grenztruppen

GR-33 BERLIN-TREPTOW 2./GR-38 HENNIGSDORF

Am 16.03.1981, 11.07 Uhr, Festnahme einer unbekannten männlichen Person, Alter ca. 20 Jahre, wegen Versuch des Grenzdurchbruchs WESTBERLIN-DDR im Abschnitt SCHÖNHOLZ, Hauptstraße.

Die Person hatte die Grenzmauer überklettert und war in den Sicherungsabschnitt eingedrungen. Der Aufforderung zum Stehenbleiben kam die Person nicht nach und einen abgegebenen Warnschuß mißachtete sie. Bei Erreichen der Hinterlandsicherungsmauer gab der Postenführer einen gezielten Feuerstoß ab und verletzte die Person tödlich. Die Leiche wurde sofort geborgen und im Postenturm abgelegt. Der weitere Abtransport erfolgte um 19.40 Uhr.

Während der Festnahmehandlungen befand sich auf dem Podest KOPENHAGENER STRASSE auf Westberliner Gebiet eine weibliche Person.

Die Untersuchung erfolgt durch den StKSC GKM in Verbindung mit der Verwaltung 2000 und dem MSTA.

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Quelle: BArch, Strausberg AZN 10217, Bl. 109.
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