MfS-Bericht über den Fluchtversuch von Heinz Sokolowski
25. November 1965
Grenzdurchbruch mit tödlichem Ausgang im Bereich, der 1. Grenzbrigade des 35. Grenzregimentes zwischen Brandenburger Tor und Klara-Zetkin-Straße an der Staatsgrenze der HauptstadtDurch die Angehörigen des o.g. Grenzregimentes
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Soldat S(...)
Gefr. K(...) und
Soldat M(...)
- Sokolowski, Heinz
geb.: 17.12.1917 Frankfurt/O
Beruf: Journalist
zuletzt tätig: als Fahrstuhlführer beim VEB Treffmodelle Berlin Lichtenberg
wohnh.: 1055 Berlin (...)
Sokolowski befand sich bereits am 1. Sicherungshindernis, über das er eine Schlafdecke geworfen hatte, um sich beim Überklettern dieses Hindernisses nicht zu verletzen. Eine Seite dieser Schlafdecke war mit Stahldraht versehen, um ein besseres Überwerfen der Decke über Sicherungshindernisse zu ermöglichen. Außerdem wurden in seinem Besitz zwei jeweils ca 2 Meter lange Seile vorgefunden, an deren Enden S-förmige Haken aus Leichtmetall angebracht sind und welche mit Isolierband umwickelt wurden. In den beiden Seilen wurden Schlaufen eingearbeitet, sodaß der Verwendungszweck als Hilfsmittel für Überwindung von Grenzhindernissen klar ersichtlich ist.
Nach der erfolgten Bergung des S. wurde dieser mit einem Sanka der NVA-Grenze auf Weisung des Regimentskommandeurs des 35. Grenzregimentes - Gen. Major K(...) in das Städt. Krankenhaus Berlin-Mitte, Fritz-Heckert-Straße, überführt. Auf dem Transport ist auf Grund der erlittenen Verletzungen der Tod des Grenzverletzers in Folge von Verblutung eingetreten. Durch den Oberarzt - Dr. H (...) - vom genannten Krankenhaus wurde nach erfolgter ärztlicher Untersuchung der Tod des S. festgestellt. Ein Totenschein wurde ausgestellt. Daraufhin erfolgte die Überführung der Leiche zum VP-Krankenhaus. Von dort aus wurde der Abtransport zum Gerichtsmedizinischen Institut in der Hannoverschen Straße, zwecks Durchführung einer Sektion, eingeleitet.
[...] Eingeleitete Maßnahmen
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1) Durchführung einer Sektion im Gerichtsmedizinischen Institut über den Generalstaatsanwalt von Groß-Berlin Abt. I A zur Peststellung der unmittelbaren Todesursache
2) Einleitung aller Maßnahmen zur Bestattung der Leiche des S. durch die Abteilung IX
3) Ermittlung und Aufklärung über die nächsten Angehörigen sowie die in diesem Bericht aufgeführten Verbindungen des S. durch die Abteilung VIII der Verw. Groß-Berlin in Zusammenarbeit mit der Abt. XX
4) Auswertung des bei S. vorgefundenen Schriftenmaterials im Zusammenhang mit denjenigen Materialien, die von der KD Prenzl. Berg im genannten Op.-Vorgang erarbeitet worden sind.
Oberleutnant (Abt. IX)
Quelle: BStU, MfS, AOP 7559/65, Leichensache 7/65, Bl. 3-9