Günter Wiedenhöft: Bericht der West-Berliner Polizei über Schüsse an der Grenze
6. Dezember 1962
Betr.: Schüsse an der Zonengrenze (vermutliche Fluchtvereitelung)Bezug: Tgb.Nr. 581/62 R 162 und FS 0244 vom 6.12.62
Am 6.12.62, gegen 00.20 Uhr, vernahm der am Stpkt A 16 dienstversehende Polizeibeamte eine größere Anzahl von Schüssen aus der Richtung Stellwerk Kohlhasenbrück.
Durch den Streifenführer des FuStw R 162 wurde festgestellt, daß in der Zeit von 00.20 bis 00.26 Uhr etwa 40 Schuß Einzelfeuer abgegeben worden waren (KP UU 73 4 07 0). Gegen 00.35 Uhr wurde in der SBZ, Richtung Griebnitzsee, die mehrmalige Betätigung eines Martinhorns vernommen. Da anzunehmen war, daß hier eine Fluchtvereitelung vorlag, wurde die Zonengrenze Kohlhasenbrück vom Stpkt A 16 – KP UU 73 8 07 1 – bis Stubenrauch-/Neue Kreisstraße – KP UU 73 4 07 2 – und vom Griebnitzsee (Schleicher-Villa) – KP UU 71 3 08 4 – bis zum Jagen 67 (nördliches Ufer des Griebnitzsees) – KP UU 73 0 07 4 – durch FuStw und zwei FuStw EKdo Zd erfolglos abgesucht.
Außerdem waren am Ort: 1 LPB und 1 Wm (S), Feuerwehr Wannsee, 1 Rettungswagen des DRK sowie die MP-Streife 67.
Gegen 01.40 Uhr war der Einsatz beendet.
Quelle: Polizeihistorische Sammlung/Der Polizeipräsident in Berlin