Bericht eines Stasi-Spitzels über die Reaktion von Ingo Krüger auf die Ablehnung seines Wohnungsantrags
13. August 1960
Abschrift eines GI-BerichtesBetr.: Krüger, Ingo - Koch im Gästehaus der Regierung am Thälmannplatz
Krüger ist ein Mensch, der politisch im Betrieb nicht in Erscheinung tritt. Zu Versammlungen der FDJ kam er selten und hatte keine Meinungsäußerung. Von ihm war uns bekannt, dass er eine Braut in Westberlin hat. Er stellte an den Betrieb einen Antrag auf finanzielle Unterstützung zwecks Eintritt in eine AWG. Grund: Seine Braut käme in unseren Sektor, wenn es feststehe, dass Krüger Wohnraum erhält. Der Betrieb vertrat die Meinung, dass dieses Mädchen erst kommen sollte, hier ihre Arbeit, aufnehmen und beweisen sollte, dass nicht nur materieller Grund vorliegt den Wohnsitz zu wechseln. Krüger wandte sich nach Ablehnung seines Antrages über seine Mutter an den Staatsanwalt. Alles weitere geht aus dem Schreiben hervor.
gez. Peter
Quelle: BStU, MfS, AOPK 20505/62, Bd. I. Bl. 225