YAAM-Club
Tanzen im Todesstreifen
Blick auf das YAAM-Gelände von der Schillingbrücke, März 2024 (Foto: Sonja Hugi | CC-BY 4.0)
Das Gebäude, in dem sich heute der Club YAAM befindet, ist in den 1930er Jahren von der Wehrmacht erbaut, im Zweiten Weltkrieg unterkellert und als Bunker genutzt worden. In der DDR wurde ein Teil der Halle als Bootsmotorenfabrik genutzt. Nach dem Mauerbau 1961 befand sich das Gebäude mitten im Todesstreifen, alte Abhöranlagen im Keller deuten auf eine Nutzung durch die Staatssicherheit hin. Grenztruppen nutzten den vorderen Teil der Halle, der durch eine Trennwand von der Bootsmotorenfabrik abgeteilt wurde. Nach dem Mauerfall stand der Bau leer, bis er Ende der 1990er Jahre – wie viele Anlagen im ehemaligen Todestreifen – zu einem Technoclub umfunktioniert wurde. Zunächst befand sich der Club „Deli“, ab 2003 die „Maria am Ostbahnhof“ und bis 2013 die „Magdalena“ auf dem Gelände, das seit der Wiedervereinigung dem Berliner Liegenschaftsfond gehörte. Nachdem ein geplanter Bau von Bürogebäuden und Wohnungen gescheitert war und Proteste gegen die Privatisierung des Spreeufers immer lauter geworden waren, wurde das Gelände als öffentliche Grünfläche definiert und 2013 an den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg übertragen. Dieser stellt es seit 2014 dem Verein für Jugendkultur YAAM zur Verfügung. Auf dem Gelände befindet sich noch ein Stück denkmalgeschützter Hinterlandmauer.