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Vermutlich ca. 800 Meter nördlich des Wasser-Grenzübergangs Nedlitz begibt sich der junge Mann, geschützt durch einen Taucheranzug, in das 14 Grad kalte Wasser des Jungfernsees, durchtaucht eine Öffnung der Unterwassersperre der Kontrollstelle Nedlitz, passiert nach ca. 1.600 Metern die Grenze auf der Havel und landet nach weiteren 500 Metern nördlich der Glienicker Brücke am rettenden West-Berliner Ufer an.
Das eigentlich unüberwindbare Kettennetz der Seilsperre am Grenzübergang Nedlitz, ergibt eine spätere Stasi-Untersuchung, weist mehrere durch Korrosion hervorgerufene Löcher auf, die das Durchschwimmen ermöglichten.
Der 29-jährige Landschaftsarchitekt hatte keine wunschgemäße Anstellung in seinem Fachgebiet bei den staatlichen Schlössern und Gärten Sanssouci bzw. als freiberuflicher Landwirtschaftsarchitekt (Ablehnung einer Gewerbegenehmigung) finden können und erhoffte sich im Westen bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Auch dass er nicht reisen konnte, wohin er wollte, veranlasste ihn zur Flucht. Bereits im September 1985 hatte er deshalb erfolglos einen Ausreiseantrag gestellt.
Alles, was die Sicherheitskräfte bei der Untersuchung des Fluchtgebietes zunächst beweismäßig sichern können, ist eine Art Lagerstelle, eine Dose Florena-Creme, zwei Zellstoff-Taschentücher, eine Tube schwarze Schuhcreme sowie einen angebissenen Käse. „Ob die Lagerstelle und die vorgefundenen Gegenstände im Zusammenhang mit der Grenzstraftat stehen“, heißt es in einem Stasi-Bericht, „kann nicht eindeutig gesagt werden.“
Die Stasi-Bezirksverwaltung Potsdam leitet gegen den 29-Jährigen, der zunächst im West-Berliner Notaufnahmelager Marienfelde unterkommt, ein Ermittlungsverfahren ein und schreibt ihn zur Fahndung aus.
Gelungene Flucht eines 29-Jährigen durch den Jungfernsee in Potsdam nach West-Berlin, 8. Oktober 1986
Einem 29-Jährigen gelingt es am 8. Oktober 1986 gegen 2.00 Uhr nachts, die Havel in der Nähe der Glienicker Brücke unbemerkt zu durchschwimmen.Vermutlich ca. 800 Meter nördlich des Wasser-Grenzübergangs Nedlitz begibt sich der junge Mann, geschützt durch einen Taucheranzug, in das 14 Grad kalte Wasser des Jungfernsees, durchtaucht eine Öffnung der Unterwassersperre der Kontrollstelle Nedlitz, passiert nach ca. 1.600 Metern die Grenze auf der Havel und landet nach weiteren 500 Metern nördlich der Glienicker Brücke am rettenden West-Berliner Ufer an.
Das eigentlich unüberwindbare Kettennetz der Seilsperre am Grenzübergang Nedlitz, ergibt eine spätere Stasi-Untersuchung, weist mehrere durch Korrosion hervorgerufene Löcher auf, die das Durchschwimmen ermöglichten.
Der 29-jährige Landschaftsarchitekt hatte keine wunschgemäße Anstellung in seinem Fachgebiet bei den staatlichen Schlössern und Gärten Sanssouci bzw. als freiberuflicher Landwirtschaftsarchitekt (Ablehnung einer Gewerbegenehmigung) finden können und erhoffte sich im Westen bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Auch dass er nicht reisen konnte, wohin er wollte, veranlasste ihn zur Flucht. Bereits im September 1985 hatte er deshalb erfolglos einen Ausreiseantrag gestellt.
Alles, was die Sicherheitskräfte bei der Untersuchung des Fluchtgebietes zunächst beweismäßig sichern können, ist eine Art Lagerstelle, eine Dose Florena-Creme, zwei Zellstoff-Taschentücher, eine Tube schwarze Schuhcreme sowie einen angebissenen Käse. „Ob die Lagerstelle und die vorgefundenen Gegenstände im Zusammenhang mit der Grenzstraftat stehen“, heißt es in einem Stasi-Bericht, „kann nicht eindeutig gesagt werden.“
Die Stasi-Bezirksverwaltung Potsdam leitet gegen den 29-Jährigen, der zunächst im West-Berliner Notaufnahmelager Marienfelde unterkommt, ein Ermittlungsverfahren ein und schreibt ihn zur Fahndung aus.