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Doch schon in der Nacht des zweiten Fluchttages ist der Tunnel verraten. Als bei der Fortsetzung der Fluchtaktion am 4. Oktober 1964 der DDR-Grenzsoldat Egon Schultz erschossen wird, verlieren die Fluchthelfer an Sympathie in der Öffentlichkeit – zu Unrecht, wie später bekannt wird. Die DDR schlachtet den „Mord" propagandistisch aus – und unterschlägt, dass nicht ein Fluchthelfer, sondern ein DDR-Grenzsoldat die tödlichen Kugeln auf Egon Schultz abfeuerte.
Flucht durch den „Tunnel 57", 3./4. Oktober 1964
57 Flüchtlingen gelingt am 3. und 4. Oktober 1964 die Flucht durch einen 145 Meter langen Tunnel. Unter der Regie des West-Berliner Fluchthelfers Wolfgang Fuchs haben überwiegend Studenten der Freien Universität Berlin ein halbes Jahr daran gegraben. Der Tunnel verläuft in zwölf Meter Tiefe von der Bernauer Straße 97 unter der Mauer hindurch in die Strelitzer Straße und soll mehr als einhundert Ost-Berlinern die Flucht ermöglichen.Doch schon in der Nacht des zweiten Fluchttages ist der Tunnel verraten. Als bei der Fortsetzung der Fluchtaktion am 4. Oktober 1964 der DDR-Grenzsoldat Egon Schultz erschossen wird, verlieren die Fluchthelfer an Sympathie in der Öffentlichkeit – zu Unrecht, wie später bekannt wird. Die DDR schlachtet den „Mord" propagandistisch aus – und unterschlägt, dass nicht ein Fluchthelfer, sondern ein DDR-Grenzsoldat die tödlichen Kugeln auf Egon Schultz abfeuerte.