Chronik

Chronik 1983

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    • 5. Juni

      1983

      SED-Devisenbeschaffer und KoKo-Chef Alexander Schalck-Golodkowski übermittelt dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß die massive Warnung Erich Honeckers, dass die „Schotten (zur Bundesrepublik) dichtgemacht" würden, wenn der Handel mit der DDR „eingeschränkt oder nicht durchgeführt" werde. Die DDR werde in diesem Fall ihre „Aufgaben mithilfe des RGW lösen".

      Wenn Strauß der DDR jedoch helfen könne, die Zahlungsbilanzkrise zu überwinden, berichtet der bayerische Ministerpräsident später in seinen „Erinnerungen" über dieses Gespräch, wäre ihm „der Weg nach Westen" lieber. Als Gegenleistung stellt Honecker eine Reihe humanitärer Erleichterungen in Aussicht, vorausgesetzt, Strauß mache sein Anliegen nicht publik. weniger anzeigen
    • 8. Juni

      1983

      Roland Jahn, Mitglied der Jenaer Friedensgruppe, wird in einer spektakulären Aktion von der DDR-Staatssicherheit gegen seinen erklärten Willen in den Westen abgeschoben. Das MfS geht verstärkt gegen die oppositionellen Gruppen vor. Jahn war am 1. September 1982 verhaftet worden, nachdem er sich an einer Solidaritätskundgebung für die polnische Gewerkschaft „Solidarnosc" beteiligt hatte.
    • 16. Juni

      1983

      Papst Johannes Paul II. besucht seine Heimat Polen und trifft dort am 23. Juni auch mit dem Führer der verbotenen Gewerkschaft Solidarnosc, Lech Walesa, zusammen.
    • 29. Juni

      1983

      Schalck-Golodkowski und Franz Josef Strauß stehen einander zugewandt in der Dunkelheit, ihre Gesichter vom Blitzlicht erhellt. Schalck-Golodkowski ist frontal zu sehen, er trägt eine Sonnenbrille und grinst. Strauß ist abgewandt, man sieht ihn im Profil.
      Die Bundesregierung beschließt eine Bundesbürgschaft für einen Kredit in Höhe von einer Milliarde DM, den die DDR bei westdeutschen Banken aufnehmen will. Der Kredit ist in den zurückliegenden Wochen von Alexander Schalck-Golodkowski als Beauftragtem der DDR und Franz Josef Strauß eingefädelt worden. Mehr
    • 29. Juni

      1983

      Das MfS-Kollegium befasst sich mit der Weltlage, mit der Lage der DDR (Motto: „Hinter jedem Vorkommnis steht ein uns unbekannter Feind") und auch mit Übersiedlungsersuchen. Zu „rechtswidrig Übersiedlungsersuchenden" heißt es: „Wir müssen wissen, welchen Wert haben diese Personen für unsere sozialistische Gesellschaft, welche Entwicklung haben sie in unserem Staat genommen, was sind sie geworden. Mehr
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