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Gelungene Flucht mit einer Leiter von Berlin-Mitte nach Berlin-Wedding, 19. November 1986

Einschussstelle einer aus 390 Meter Entfernung abgefeuerten Kalaschnikow-Kugel unmittelbar neben der Leiter: Gelungene Flucht mit einer Leiter von Berlin-Mitte nach Berlin-Wedding, 19. November 1986
Mit einem Warnschuss und zwölf gezielten Schüssen Einzelfeuer aus 390 Meter Entfernung versuchen Grenzsoldaten am Abend des 19. November 1986 die Flucht eines Mannes in der Nähe der Brunnenstraße im Ost-Berliner Stadtbezirk Mitte zu stoppen.

„Mörder“ und „Für Euch schämt sich die ganze Welt“, rufen West-Berliner Passanten den Grenzern über die Mauer zu – und applaudieren zugleich dem Flüchtling, der den Kugeln entgeht, sich aber beim Absprung von der 3,60 Meter hohen Mauer in den West-Berliner Bezirk Wedding am Bein verletzt. Mit einer drei Meter langen, zusammensteckbaren Leiter hat er zuvor die erste Mauer auf Ost-Berliner Gebiet überklettert und mit einer Drahtschere den Grenzsignalzaun durchschnitten. Dabei löst er ein Signalgerät mit Platzpatrone aus, danach auch noch optischen und akustischen Alarm. Schon unter Beschuss schafft er es dennoch, die 18 Meter vom Signalzaun bis zur Grenzmauer zurückzulegen und diese mithilfe der Leiter zu übersteigen.
18 Meter vom Signalzaun bis zur Grenzmauer in Sekundenschnelle zurückgelegt: Gelungene Flucht mit einer Leiter von Berlin-Mitte nach Berlin-Wedding, 19. November 1986
Mit einer Drahtschere den Grenzsignalzaun durchschnitten: Gelungene Flucht mit einer Leiter von Berlin-Mitte nach Berlin-Wedding, 19. November 1986
Zugutekommt ihm, dass das ihm am nächsten stehende Grenzposten-Paar in der Egon-Schultz-Straße nicht vom nur 135 Meterentfernten Wachturm aus schießt, sondern offenbar die Verfolgung zu Fuß aufnehmen will. Dabei entsteht eine zeitliche Verzögerung, weil einer der beiden Posten beim Absteigen aus dem Turm aufgrund der Dunkelheit Schwierigkeiten hat, den Schalter für das Licht im Turmschacht zu finden. Sein Kamerad muss ihm dabei behilflich sein und kann die Verfolgung deshalb auch nicht direkt aufnehmen. Danach erstatten beide erst noch ihrem Kommandeur Meldung über die Auslösung des Alarms.

Als sie sich schließlich in Richtung des Flüchtlings bewegen, erblicken sie nur noch die an die Mauer angelehnte Leiter ... und die Einschüsse ihrer Kameraden im Beton, die den Flüchtling nur knapp verfehlten.
Todesstreifen nahe der Brunnenstraße: Gelungene Flucht mit einer Leiter von Berlin-Mitte nach Berlin-Wedding, 19. November 1986
Stasi-Skizze von der gelungenen Flucht mit einer Leiter von Berlin-Mitte (nahe der Brunnenstraße) nach Berlin-Wedding,  19. November 1986


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